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In der Vierung findet sich bei der Figur des Hl. Augustinus als Chronogramm die Spruchbandinschrift: Magne tVos sVperas faC tenDere praesVL In aVLas; am Vierungsbogen gegenüber, oberhalb des Wappens von Propst Patritius II. von Heydon, ebenfalls als Chronogramm die Spruchbandinschrift: VnIVs aC trInI DoMVs IsthaC stabIt honorI. Beide Chronogramme ergeben das Jahr 1721 und meinen offensichtlich den Abschluß der Stukkierung.

Die Seitenaltäre des Querschiffs nehmen noch einmal - in verkürzter und abgeschwächter Form - die Komposition des Hochaltares auf: Auch hier die Dreiviertelsäulen der Vierung und die Kommunionbank als Eingang zur Bühne, Altarmensa mit kleinem, meisterhaft erarbeitetem Tabernakel, dahinter auf hohem Sockel der die ganze Breite des Querschiffes füllende Altaraufbau mit vorgezogenen Säulen, seitlicher Lichtführung und abschließendem Altarbild. Das Moment der Plastik kehrt wieder in den Stuckfiguren neben den Säulen, vier ausdrucksstarken Werken wohl von Egid Quirin Asam selbst (1721/22m, ein bis zwei Jahre vor den Figuren des Hochaltares).

Das Gemälde des linken Querhausaltares zeigt die Apostelfürsten Petrus und Paulus, wie sie nach der Verurteilung unerschrocken zum Martyrium eilen. Der Meister, Cosmas Damian Asam, hat sich im Bild in dem jungen Mann mit dem roten Mantel und dem Hut mit Federbusch porträtiert. Die Stuckfiguren: links der Hl. Georg, rechts der Hl. Florian.

rechts: Das Altarbild von Cosmas Damian Asam

 

Im rechten Querhausaltar, dem Josephsaltar, hat J. J. Plezger die Apotheose des Hl. Joseph dargestellt (1721). Die Stuckfiguren: links der Hl. Ambrosius, rechts die Hl. Monika. Im Tabernakel eine Kopie des gotischen Gnadenbildes der Braunauer Abteikirche, die sog.Thaumaturga. Die seitliche Lichtzuführung war hier wegen der anschließenden Klostergebäude nicht möglich.

links: Der Hl. Ambrosius, dargestellt mit einem Bienenkorb zu seinen Füßen

rechts unten: Johannes-Nepomuk-Altar, bitte zum Vergrößern anklicken.
 

Auf der linken Seite schließen sich in den Kapellen folgende Altäre an: Rosenkranzaltar , Bild von J. J. Plezger (1722).

Besonders hervorgehoben durch reichere Ausführung ist der dem ursprünglichen Seiteneingang gegenüberliegende Altar des Hl. Johannes von Nepomuk , der damals zur Ehre der Altäre erhoben wurde (1721). Das Bild stammt möglicherweise aus der Werkstatt Cosmas Damian Asams. Zu beiden Seiten des Bildes und in der Bekrönung des Altares Stuckfiguren, allegorische Darstellungen der vier Kardinaltugenden: Klugheit (links), Mäßigkeit (rechts), Gerechtigkeit (links oben) und Starkmut (rechts oben). Das Apollonia-Bild in der letzten Seitenkapelle verrät ebenfalls die Werkstatt C. D. Asams.

Auf der rechten Seite schmückt den Altar der ersten Kapelle ein Bild, welches das Wasserwunder des Hl. Korbinian darstellt, ein Werk von Cosmas Damian Asam 1720 für die ehem. Korbinianskapelle in Weihenstephan, seit 1982 hier als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Der Altar, der eigentlich dem Hl. Augustinus geweiht ist, hatte im 19. Jahrhundert ein Bild des Hl. Sebastian im Nazarenerstil erhalten. Die mittlere Kapelle, bis zur Aufhebung des Chorherrenstiftes (1803) der Zugang vom Kloster her, birgt ein gutes Bild der Verklärung Christi von einem unbekannten Meister.

Hier fand auch der beachtenswerte romanische Taufbrunnen(Anfang 13. Jhd.) seinen Platz. Das weite Halbkugelbecken mit 1,20 m Durchmesser aus Kalkstein auf kurzem Fuß erhielt wirkungsvollen Schmuck durch ein dünnes Flechtornament aus Kreisen und Segmenten. Er weist auf die sündenfreie Himmelszone. Unten und oben ist sie durch ein Tauband geschützt, da keine Schlange (Symbol für das Böse) über ein Tau kriecht. Das Motiv findet sich an Kirchenportalen und Taufsteinen der Romanik. Die Inschrift auf dem Stein lautet: VIRTUS DIVINA - VIS VERBI - MERSIO TRINA - DILUIT - INNATUM - VETERI - RADICE - REATUM:

rechts: Der romanische Taufstein (um 1210)
 

Das Bild des Christophorus-Altares in der dritten Kapelle läßt wegen starker Übermalung den Meister nicht mehr erkennen. Auf dem Altar eine Kopie des Hl. Benedikt vom Portal der Braunauer Abteikirche.

Die Kanzel auf der Epistelseite (Zeichen einer Klosterkirche, da auf der Evangelienseite der Propst thront) ist erst nachträglich eingebaut worden (1730 bis 1740); der Meister ist unbekannt. Der Schalldeckel trägt die Gestalt des Hl. Augustinus, die Brüstung zieren die vier Evangelisten. - Das Kreuz mit der schmerzhaften Mutter Gottes an den Säulen gegenüber der Kanzel ist eine gute Barockarbeit.

oben: Die Brüstung der Kanzel mit den beiden Evangelisten Matthäus und Lukas, bitte zum Vergrößern anklicken

In der kreisrunden, als Einzelkomposition auffallenden Annakapelle an der Nordseite des Presbyteriums befinden sich 2 Grabdenkmäler für die Pröpste Patritius II. von Heydon, den Erbauer der Kirche, und Ludwig Wisman, den Bauherrn des barocken Klosters, die hier begraben liegen. Das erste hat reiche, spätbarocke Umrahmung, das zweite einen Rokokorahmen. Es ist anzunehmen, daß der Propst, Freiherr von Heydon, die Kapelle als Mausoleum für sich anlegen ließ. - In der Mitte der Kapelle unmittelbar vor dem Altar, wurde 1970 Abt Dr. Dominik Prokop beigesetzt, der 1. Benediktinerabt der Abtei Braunau in Rohr. Seine Grabplatte trägt die Worte: “Expulsus restituit destructum”, deutsch: “Selbst ein Vertriebener, stellte er das Zerstörte wieder her”. Der Altar der Kapelle mit St. Anna und Maria ist schlichte Handwerkskunst um 1720).

 

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